Um 1786 erfand Breguet einen neuartigen Stil von Zifferblättern – guillochiert auf Gold oder Silber – und etablierte ihn. Die Handguillochage gehört zu den Erkennungszeichen eines Breguet Zeitmessers. Die guillochierten Zifferblätter der Marke sind jederzeit erkennbar. Die Eleganz und das Raffinement spiegeln perfekt die erfinderischen Werkmechanismen wider. Ein guillochiertes Zifferblatt ist ein vollwertiges Kunstwerk: Als Erstes wird die Scheibe des massivgoldenen Zifferblatts geglättet und mit dem Stichel bearbeitet, um – je nach Modell und Bedarf – die verschiedenen Zonen für die Zeitangabe, für die Anzeigen der Gangreserve, der Mondphasen, der kleinen Sekunde und für weitere zu durchbrechen oder vorzuzeichnen. Nun ist der Zifferblattrohling für die eigentliche Guillochage bereit, welche die Fläche mattiert, fein strukturiert, entspiegelt und die Zonen durch unterschiedliche Verzierungen eingrenzt. Die verschiedenen dabei verwendeten Motive – die bekanntesten unter ihnen sind: Clou de Paris, Sonnenstrahlen, Korn, Wellen, Vieux Panier, Schachbrettmuster, Flammendekor – verleihen dem Modell nicht nur eine unvergleichliche Lesbarkeit, sondern auch Charakter und Einzigartigkeit. Noch heute ist es die unersetzliche, vor über hundert Jahren konzipierte Guillochiermaschine, mit der Kunsthandwerker auf altehrwürdige Weise Motive von einem Zehntelmillimeter Größe auf Gold gravieren. Die so entstandene Verzierung ist von um so größerer Komplexität, als der Uhrmacher das Werkzeug mit viel Feingefühl führt: Vom Anfang bis zum Ende wird dieser Vorgang von Menschenhand verrichtet, von der die Guillochiermaschine nur eine Verlängerung darstellt. Danach wird das filigran von Hand guillochierte Zifferblatt gemäss zweihundert Jahre alten Techniken gekonnt versilbert. Durch subtil aufgetragenes Silberpulver und weiches Bürsten wird die Oberfläche, je nach Bewegung, mit einem kreis- oder linienförmigen Motiv satiniert. Die traditionelle Guillochierkunst auf Gold kann für bestimmte Modelle der aktuellen Kollektion auch auf Perlmutt ausgeführt werden – angesichts des empfindlichen Materials eine wahre Meisterleistung.
Seit über zwei Jahrhunderten kreisen auf den Kreationen des Hauses die berühmten, exzentrisch durchbrochenen „Pomme”-Zeiger. Diese um 1783 entworfene neue Formgebung faszinierte durch ihre Eleganz, und die Zeiger verzeichneten einen umgehenden Erfolg. Bald schon gehörte die Bezeichnung „Breguetzeiger” zur uhrmacherischen Umgangssprache. Die schlichten, sehr gut ablesbaren Zeiger bestücken die meisten Breguet Modelle.
Die Kannelüren (fein strukturierte, vertikale Rillen auf dem Gehäusemittelteil mit zwei übereinander liegenden Linien) sind fester Bestandteil der schlichten und raffinierten Dekorationsmotive „à la Breguet”. In Anlehnung an zahlreiche frühere Kreationen sind heute die meisten Breguet Uhren mit einem kannelierten Gehäusemittelteil bestückt; er ist zum Erkennungszeichen par excellence geworden. Die Kannelüren entstehen im Kaltverfahren und werden auf einem unbeweglichen mechanischen Werkzeughalter von Hand bearbeitet.
Da die Kreationen von Breguet großen Erfolg hatten, wurden sie oft gefälscht. Um diesem Phänomen vorzubeugen, führte Breguet 1795 die geheime Signatur ein. Diese auf das Zifferblatt übertragene Signatur ist beinahe unsichtbar, ausgenommen bei flach einfallendem Licht. Auch heute noch steht auf den meisten Breguet Zifferblättern diese Signatur als Garant für Authentizität.
Auf manchen Breguet Zeitmessern stehen die berühmten Breguetziffern, die sich durch ihre besondere Kalligrafie auszeichnen. Diese von A.-L. Breguet entworfenen arabischen Ziffern sind fein und gut lesbar gestaltet. Sie bestechen durch ihre unverkennbare Eleganz, mit der sie heute insbesondere noch Emailzifferblätter schmücken. Vor der Französischen Revolution wurde der Stundenkreis von kleinen Sternen für die Minutenteilung und stilisierten Lilien für die 5-Minuten-Anzeigen ergänzt. Gegen 1790 erhielten die Ziffern ihre endgültige Form.
Jeder Liebhaber der Marke weiß es: Eine Breguet zu besitzen, bedeutet ein außergewöhnliches Kunstobjekt sein Eigen zu nennen. Als Zeichen für Können, Sorgfalt und Aufwand trägt jede Breguet eine ihr strikt vorbehaltene Fabrikationsnummer. Durch diese Tradition lässt sich seit Bestehen des Hauses, oft sogar über Jahrhunderte hinweg, der Weg einer Breguet zurückverfolgen.
Die typischen eingerollten Bandanstöße sind ein untrügliches Kennzeichen für eine authentische Breguet. Die Stege sind nicht teleskopisch, wie bei den meisten Uhren, sondern werden durch Schrauben an den Bandanstößen befestigt. Dieses Detail verbindet Eleganz und Sicherheit. Die gebohrten Öffnungen für die Kronenwelle im Gehäusemittelteil verlangen höchste Präzision, um absolute Wasserdichtheit zu gewährleisten. Aus ästhetischen Gründen sowie zur Sicherstellung einer ausgewogenen Geometrie werden die widerstandsfähigen Bandanstöße direkt an das Gehäuse gelötet. Eine äußerst heikle Operation, die großes fachliches Können voraussetzt.