Chronograph

Uhr, bei der die Dauer eines verstrichenen Zeitraums angezeigt werden kann.

1820, UHR MIT DOPPELSEKUNDE, SOGENANNTER OBSERVATIONSCHRONOMETER

Eine Uhr, die sowohl eine Zeitspanne messen und anzeigen als auch die aktuelle Uhrzeit abbilden kann. Der Chronographen-Mechanismus, der von dem Uhrwerk des Zeitmessers angetrieben wird, steuert einen zentralen Sekundenzeiger, der gestartet und gestoppt werden kann, um die Zeit eines Ereignisses festzuhalten. Auf einem zusätzlichen kleinen Zifferblatt werden die Umdrehungen, also die verstrichenen Minuten, gezählt. Mit zwei Drückern im Gehäusemittelteil wird die Stoppfunktion bedient und der Chronograph wieder auf Null gesetzt.

Mit seiner 1820 entwickelten „Uhr mit Doppelsekunde, Observationschronometer genannt“, mit der die Messung von Zeitspannen bzw. die Dauer von zwei parallel laufenden Ereignissen möglich wurde, griff Breguet dem modernen Chronographen vor. 1822 verkaufte er seinen ersten „Zeitschreiber“ mit Tinte, den „Fatton“-Chronographen, den er gemeinsam mit dem Uhrmacher Fatton, einem seiner besten Schüler, entwickelt hatte. Dieses Instrument war mit einem Sekundenzeiger versehen, der entsprechend der verflossenen Zeit einen winzigen Tropfen Tinte auf das Zifferblatt auftrug und damit eine Zeitspanne buchstäblich aufschrieb. Dieses System wurde von Louis-Clément Breguet zur Perfektion gebracht. Er erklärte 1850 gegenüber der Pariser Akademie der Wissenschaften, dass die Idee für einen Zeitschreiber mit Tinte ursprünglich von seinem Großvater stammte und nicht vom Pariser Uhrmacher Rieussec, der rund 30 Jahre vorher, nämlich 1821, ein sehr ähnliches System hatte patentieren lassen.

KALIBER 2320, EINE CHRONOGRAPHENLEGENDE

Breguets Chronographenwerk mit Handaufzug Kaliber 533.3, ursprünglich bekannt als Nummer 2320, stammt aus den 1940er Jahren. Unter der anfänglichen Bezeichnung CH 27 war es von Albert Piguet, dem Chefkonstrukteur der Manufaktur Lémania, entwickelt worden, der der Uhrmacherkunst im Vallée de Joux, dem „Tal der Uhren“ nachging. Es wurde zunächst ohne die heutigen erlesenen Endbearbeitungen und Dekors verkauft und wurde wegen seiner Robustheit und Zuverlässigkeit schnell berühmt.

Die Eigenentwicklung eines Chronographenwerks ist eine gewaltige Aufgabe. Wenn die Uhrmacher der Haute Horlogerie also einen raffinierten Chronographen auf den Markt bringen wollten, mussten sie sich entscheiden, ob sie ihn mit dem ausgereiften und perfektionierten CH 27 ausstatten oder sich an die undankbare Aufgabe wagen wollten, ein Uhrwerk zu entwickeln, dessen Qualitäten an dieses Kaliber heranreichen.

Der Pfad war vorgezeichnet, und das CH 27 entwickelte sich unter dem Namen Kaliber 2310 zu einer Version, die sich durch eine gepflegte Endbearbeitung auszeichnet. Es erregte die Aufmerksamkeit und Anerkennung renommiertester Schweizer Marken, die es jahrzehntelang als Uhrwerk der Wahl für ihre feinsten Chronographen ansahen. Kurz gesagt, es wurde zu einem Meilenstein der Uhrmacherkunst. Über einen erheblichen Zeitraum seiner Geschichte schlug das Uhrwerk mit einer Frequenz von 18.000 Halbschwingungen pro Stunde. Durch die Steigerung der Frequenz auf 21.600 Halbschwingungen pro Stunde, also 3 Hz, konnte eine größere Präzision erreicht werden.

Heute stellt Breguet das weltweit kleinste Säulenrad-Chronographenwerk mit automatischem Aufzug, Datum und kleiner Sekunde her. Mit einer Größe von nur 10 ½ Linien und einer Höhe von 6 Millimetern ist es ein Meisterwerk der Technik und Eleganz für die anspruchsvolle Dame.

Doch auch für die Herren gibt es eine Weltpremiere: der Marine Chronograph mit Tourbillon, das erste Tourbillonwerk mit einer Hemmung (Spirale, Anker, Hemmungsrad) aus Silizium. Auch bei diesem Meisterwerk werden die Chronographenfunktionen von einem Säulenrad gesteuert, womit die prestigereichen Titel als Mitglied des Pariser Bureau des Longitudes und als Uhrmacher der königlichen Marine (1815 von Ludwig XVIII. ernannt) als Synonym für herausragende wissenschaftliche Kompetenzen fortgeführt werden.

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