Die Maison Breguet
Eine Reise durch die Zeit
1775 - 1801
Abraham-Louis Breguet verließ seine Heimatregion Neuenburg als Jugendlicher, um in Versailles und Paris eine Lehre als Uhrmacher zu beginnen. Im Jahr 1775 eröffnete er seine Werkstatt auf der Pariser Île de la Cité. Dank des Abbé Marie, der ihn unter seine Fittiche nahm, wurde er dem französischen Hof vorgestellt, der schon bald zu seinen Kunden zählte. In den dunklen Stunden der Revolution gezwungen, Frankreich zu verlassen, kehrte er bereits 1795 zurück, um seine Tätigkeit fortzusetzen, wobei ihm bereits mehrere Projekte vorschwebten. Die ersten Jahre des brillanten Uhrmachers waren von Erfindungen geprägt, von denen die gesamte Uhrenindustrie noch heute profitiert.
Eröffnung der Werkstatt von Abraham-Louis Breguet in Paris
Eröffnung der Werkstatt von Abraham-Louis Breguet in Paris
A.-L. Breguet, 1747 in Neuenburg geboren, machte sich am Quai de l'Horloge auf der Île de la Cité in Paris selbstständig. Er hatte gerade geheiratet und zog in ein Gebäude, das auf der einen Seite auf den Quai de l'Horloge und auf der anderen Seite auf die Place Dauphine führte. Am Ende der Revolution wurde er Eigentümer des Gebäudes und gab es an seine Erben weiter.
Bestellung der Uhr Nr. 160, genannt „Marie-Antoinette“
Bestellung der Uhr Nr. 160, genannt „Marie-Antoinette“
Ein Gardist der Königin gab eine Uhr in Auftrag, die alle damals bekannten Komplikationen und Fortschritte enthielt.
Rückkehr von A.-L. Breguet in die Schweiz während der Französischen Revolution
Rückkehr von A.-L. Breguet in die Schweiz während der Französischen Revolution
Der Uhrmacher flüchtete bis 1795 in sein Heimatland und leitete trotz der Entfernung das, was von seiner Pariser Werkstatt übrig geblieben war.
Verkauf der ersten „Subskriptionsuhr“
Verkauf der ersten „Subskriptionsuhr“
Basierend auf dem Subskriptionsprinzip – Zahlung eines Viertels des Preises bei der Bestellung – zeichnete sich diese Kreation insbesondere durch ihren einzigen Zeiger aus.
Erwerb von drei Zeitmessern durch Napoleon vor seinem Ägyptenfeldzug
Erwerb von drei Zeitmessern durch Napoleon vor seinem Ägyptenfeldzug
Als einer der berühmtesten Kunden erwarb Napoleon Bonaparte in diesem Jahr eine Repetieruhr, eine Reisependeluhr und eine perpetuelle Uhr.
Verkauf der ersten „Tastuhr“
Verkauf der ersten „Tastuhr“
Diese Uhr ermöglichte das Ablesen der Uhrzeit durch Berührung Ein Pfeil auf der Außenseite des Gehäuses gab die Position des Stundenzeigers wieder. Nachdem der Träger die Position des Pfeils „ertastet“ hatte, konnte er sich an Markierungen (Perlen, Diamanten ...) senkrecht über den Stunden orientieren.
Erfindungen in diesem Zeitraum
1801 - 1823
Als A.-L. Breguet nach dem Ende der Revolution nach Paris zurückkehrte, fand er ein verändertes Frankreich vor. Es gelang ihm jedoch, seine ausländische Kundschaft weiter auszubauen und ein regelrechtes internationales Vertriebsnetz aufzubauen, das sich bis nach Russland und in die Türkei erstreckte. Viele der bedeutendsten Persönlichkeiten Europas gehörten zu seiner Kundschaft. Er setzte seine Karriere mit prestigeträchtigen Erfindungen wie dem Tourbillon fort. Diese außergewöhnliche Laufbahn brachte ihm mehrere Auszeichnungen ein: Mitglied des Bureau des Longitudes, Uhrmacher der königlichen Marine, Mitglied der Académie des Sciences oder auch Ritter der Ehrenlegion. Er starb 1823 im Alter von 76 Jahren.
Erster Erwerb von Selim III
Erster Erwerb von Selim III
Ali Effendi, damals Minister für die Marine, bestellte die schönstmögliche Repetieruhr für den osmanischen Sultan Selim III.
Erster Erwerb von Caroline Murat, Königin von Neapel
Erster Erwerb von Caroline Murat, Königin von Neapel
Mit 34 zwischen 1808 und 1814 gekauften Pendeluhren und Uhren stand Caroline Murat, die jüngste Schwester Napoleons, an der Spitze der Kundenliste von A.-L. Breguet. Aus dieser privilegierten Beziehung entstand die erste Uhr, die speziell für das Tragen am Handgelenk konzipiert war.
Erwerb einer „sympathischen Pendule“ durch den russischen Zaren Alexander I.
Erwerb einer „sympathischen Pendule“ durch den russischen Zaren Alexander I.
Er schätzte die Kreationen von Breguet und förderte ihren Vertrieb in Russland. Außerdem gab er für seine Truppen eine Reihe von Schrittzählern in Auftrag.
Ernennung von A.-L. Breguet zum Uhrmacher der königlichen Marine
Ernennung von A.-L. Breguet zum Uhrmacher der königlichen Marine
Nach seiner Ernennung zum Mitglied des Bureau des Longitudes in Paris im Jahr 1814 wurde A.-L. Breguet von Ludwig XVIII. der offizielle Titel „Horloger de la Marine royale“ (Uhrmacher der königlichen Marine) verliehen. Es handelte sich hierbei um den angesehensten Titel, den ein Uhrmacher erlangen konnte, da die Uhrmacherkunst der Marine hohe wissenschaftliche Kompetenzen erforderte.
Tod von A.-L. Breguet
Tod von A.-L. Breguet
A.-L. Breguet verstarb in der Nacht vom 16. auf den 17. September im Alter von 76 Jahren. Antoine-Louis Breguet, der 1776 geborene einzige Sohn und Teilhaber, übernahm von da an die Leitung der Geschäfte. Er führte so das Werk seines Vaters fort.
1823 - 1870
Antoine-Louis Breguet, der einzige Sohn des Gründers, übernahm nach dem Tod seines Vaters die Leitung des Unternehmens. Er, der seit seiner Kindheit mit der Uhrmacherkunst vertraut war, setzte das Familienunternehmen bis 1833 fort, als sein eigener Sohn Louis-Clément die Nachfolge antrat. Er begeisterte sich für Elektrizität und verlieh dem Unternehmen eine neue Dynamik, da er erkannte, dass die Uhrmacherkunst von nun an ein breiteres Publikum ansprechen würde. Dies war der Beginn der Serienproduktion.
Übernahme des Hauses durch den Enkel des Gründers, Louis-Clément Breguet
Übernahme des Hauses durch den Enkel des Gründers, Louis-Clément Breguet
Der leidenschaftliche Anhänger der Elektrizität wurde zu einem der größten europäischen Spezialisten auf diesem Gebiet, zum Nachteil der traditionellen Uhrmacherkunst, für die er nach und nach das Interesse verlor.
Erwerb durch Königin Victoria
Erwerb durch Königin Victoria
Die junge Königin erwarb eine kleine Uhr mit dezentralem Zifferblatt, die über einen gerändelten Knopf aufgezogen wurde.
Gioachino Rossinis Revision seiner Uhr
Gioachino Rossinis Revision seiner Uhr
Der große Komponist war Eigentümer einer schlichten Uhr mit Datumsanzeige, die seine Frau auch nach seinem Tod in Ehren hielt und regelmäßig warten ließ.
Ernennung von Louis-Clément Breguet zum Mitglied des Bureau des Longitudes
Ernennung von Louis-Clément Breguet zum Mitglied des Bureau des Longitudes
Schriftsteller in dieser Periode
1870 - 1970
Verkauf der Maison an Edward Brown, Werkstattleiter
Verkauf der Maison an Edward Brown, Werkstattleiter
Fast ein Jahrhundert nach seiner Gründung verließ das Uhrenunternehmen den Schoß der Familie Breguet und seine Wiege am Quai de l'Horloge. Eine andere Familie, die Browns, sollte das Unternehmen genau 100 Jahre lang weiterführen. Drei Generationen und vier Direktoren und Eigentümer folgten aufeinander.
Erwerb einer Uhr durch den Herzog von Marlborough
Erwerb einer Uhr durch den Herzog von Marlborough
Der Onkel von Sir Winston Churchill erwarb einen außergewöhnlichen Chronographen mit Minutenrepetition und Schleppzeiger, der später seinem berühmten Neffen gehören sollte.
Sir Winston Churchills erste Revision seiner Uhr
Sir Winston Churchills erste Revision seiner Uhr
Sein ganzes Leben lang besuchte er Breguet, um Einkäufe zu tätigen oder die Uhr, die er sein ganzes Leben lang trug, die Nr. 765, warten zu lassen.
Arthur Rubinsteins Revision seiner Uhr
Arthur Rubinsteins Revision seiner Uhr
Die Geschichte der Kreation im Besitz des berühmten Pianisten begann 1822. Später befand sie sich im Besitz von Prinz Scherbatoff.
Verkauf von maßgefertigten Autouhren an Bugatti
Verkauf von maßgefertigten Autouhren an Bugatti
Ettore Bugatti wählte Breguet für die Herstellung von Chronographen mit Tachometerfunktion, die in der Mitte des Lenkrads seiner luxuriösen „Royale“ Automobile angebracht werden sollten.
Einrichtung der Boutique an der Place Vendôme
Einrichtung der Boutique an der Place Vendôme
Das immer noch in Paris ansässige Haus ließ sich an der Place Vendôme 28 nieder. Breguet war die erste Uhrenmarke, die sich an diesem symbolträchtigen Platz niederließ und dort bis heute ansässig ist, wobei sie im Laufe der Zeit nacheinander mehrere Adressen bezog.
1970 - 1999
Verkauf der Firma Breguet an den Pariser Juwelier Chaumet
Verkauf der Firma Breguet an den Pariser Juwelier Chaumet
Ab 1970 wurden neue Uhren mit Komplikationen entwickelt, die in mehreren Ländern der Welt erhältlich sind.
Eröffnung einer Werkstatt in das Vallée de Joux (Schweiz)
Eröffnung einer Werkstatt in das Vallée de Joux (Schweiz)
Übernahme von Breguet durch Investcorp
Übernahme von Breguet durch Investcorp
Die in Bahrain ansässige Finanzgesellschaft Investcorp erwarb das Uhrenhaus. Um die Produktionsanlagen auszubauen, erwarb sie 1991 die Unternehmen Nouvelle Lémania – eine auf hochwertige Uhrwerke und Komplikationen spezialisierte Uhrenmanufaktur – und Valdar – einen Hersteller von Komponenten. Zusammen mit Breguet bilden sie eine kleine Uhrengruppe. Nouvelle Lémania wird nach und nach zur Manufaktur Breguet, da sie immer mehr fertige Uhrwerke an Breguet liefert.
Eröffnung einer neuen Manufaktur in L'Abbaye im Vallée de Joux (Schweiz)
Eröffnung einer neuen Manufaktur in L'Abbaye im Vallée de Joux (Schweiz)
Breguet zog in ein restauriertes und für die speziellen Bedürfnisse des Hauses ausgestattetes Gebäude. Heute handelt es sich dabei um den Hauptsitz der Maison, und alle Produktionsaktivitäten werden von der Manufaktur in L'Orient (Schweiz) aus durchgeführt.
1999 - Heute
Das Jahr 1999 symbolisierte einen Neuanfang für das Unternehmen Breguet, das damals von der Swatch Group übernommen wurde. Unter der Führung von Nicolas G. Hayek und dank großer menschlicher und finanzieller Investitionen erlangte das Haus seinen Glanz und sein Prestige zurück. Nach Hayeks Tod im Jahr 2010 übernahm sein Enkel Marc A. Hayek die Führung dieses Juwels der Uhrmacherkunst. Im Jahr 2024 wurde Grégory Kissling zum CEO des Hauses ernannt. Er arbeitet eng mit Hayek zusammen, der weiterhin Präsident bleibt.
Verkauf des Uhrenkonzerns Breguet an die Swatch Group
Verkauf des Uhrenkonzerns Breguet an die Swatch Group
Breguet stieß als fünfzehnte Maison zur Swatch Group, unter der Führung von Nicolas G. Hayek, der zum Präsidenten und CEO wurde. Da er eine echte Leidenschaft für die Marke hegte, stellt er ihr personelle und finanzielle Mittel zur Verfügung, damit sie ihren alten Glanz wiedererlangen und erneut an die Spitze der Haute Horlogerie aufsteigen konnte.
Übernahme der Generaldirektion durch Marc A. Hayek
Übernahme der Generaldirektion durch Marc A. Hayek
Nach dem Tod seines Großvaters übernahm er die Leitung der Maison und führte diese auf höchstem Niveau weiter.
Gründung der Firma Montres Breguet Boîtes
Gründung der Firma Montres Breguet Boîtes
Die Gehäusemanufaktur Favre & Perret, die seit Langem die Gehäuse für Breguet Uhren herstellt, wird offiziell in Montres Breguet Boîtes (MBB) umbenannt.
Abschluss der Erweiterungsarbeiten in der Manufacture de L'Orient im Vallée de Joux (Schweiz)
Abschluss der Erweiterungsarbeiten in der Manufacture de L'Orient im Vallée de Joux (Schweiz)
Seit der Übernahme durch die Swatch Group im Jahr 1999 wurde die Expansion der Manufaktur Breguet bis 2015 fortgesetzt.
Erfindungen in diesem Zeitraum
Einführung des Modells Reine de Naples einschließlich eines neuen Mondphasenmechanismus
Präsentation eines Uhrwerks mit besonders filigranem Tourbillon
Präsentation einer innovativen Uhr „Hora Mundi“ mit zwei Zeitzonen in der Kollektion Marine
