Als er nach der Französischen Revolution nach Paris zurückkehrt, erwartet Abraham-Louis Breguet ein verändertes Frankreich. Er konzentriert sich nunmehr auf eine ausländische Klientel, und insbesondere in Russland sind seine Geschäfte sehr erfolgreich. 1808 eröffnet er eine Niederlassung in Sankt-Petersburg, die er allerdings schon drei Jahre später wieder schließen muss, als Zar Alexander I. als Reaktion auf die Politik Napoleons die Einfuhr von französischen Produkten nach Russland verbietet.
Im Frühjahr 1814 werden Breguet und sein Sohn unerwartet aus ihrem Schrecken über das plötzliche Wegbrechen ihres russischen Absatzmarktes gerissen. Am 2. April des Jahres nämlich entpuppt sich ein mysteriöser Besucher der Werkstatt am Quai de l'Horloge als kein geringerer als der Zar von Russland, der – nur von einem Diener begleitet – incognito unterwegs ist.
Aus den Aufzeichnungen geht hervor, dass der Zar an jenem Tag eine Repetieruhr und eine weitere Uhr erwirbt. Nach Familientradition empfängt Breguet seinen illustren Gast in seinem kleinen Büro in der ersten Etage, wo die beiden Männer ein langes Gespräch über die Uhrmacherei führen und gemeinsam ein bescheidenes Mahl einnehmen. Diese denkwürdige Begegnung eröffnet dem Zaren die Möglichkeit zur Bestellung einiger ‚Schritt-Taktgeber‘ – Metronome zur Bestimmung der Marschgeschwindigkeit des Militärs –, von denen er zwischen 1820 und 1822 acht erhält. In Folge dieses Impulses durch den Zaren steigt Breguets Absatz in Russland, der 1813 auf null gefallen war, rasch wieder an.