Breguet verbessert nicht nur die Uhrenkonzepte, für die er bereits berühmt ist, sondern er schenkt der Uhrmacherei ebenfalls unzählige Innovationen. Sein erster Meilenstein ist die Entwicklung der Automatikuhr, die auch perpetuelle genannt wird. Kurze Zeit später erfindet er Gongfedern, legt seinen eigenen ästhetischen Code – zu dem auch die ersten guillochierten Zifferblätter gehören – fest, innoviert durch Federn mit Endkurve oder Breguet-Spiralfedern und lanciert die Subskriptionsuhr mit einem Zeiger.
Eine gefederte Masse auf einem drehbaren Arm springt hoch und runter, um die Spiralfeder aufzudrehen. Eine moderne Automatikuhr ist mit einer sich drehenden Masse ausgestattet.
Das Ziel, das sich Abraham-Louis Breguet gesetzt hatte, war zugleich einfach und höchst ambitioniert: eine Uhr, die sich ohne einen Schlüssel oder ein anderes äußeres Hilfsmittel von alleine aufzieht. Auf seine für ihn typische Art beanspruchte Breguet weder die Idee noch den Begriff „perpétuelle“ für sich und erhob nur Anspruch – wenn man so sagen kann – auf die Erfindung einer zuverlässigen und effizienten Vorrichtung: eine Schwungmasse „à secousses“, die auf die Bewegungen und das ganz normale Laufen des Trägers reagiert. Die Schwungmasse, die dank ihrer Federung nach jeder Bewegung in ihre Ausgangsposition zurückspringt, zog zwei umlaufende Federhäuser auf und wurde blockiert, sobald die Federn voll aufgezogen waren.
Die Perfektion dieser Vorrichtung war der erste bedeutende Erfolg in seiner Karriere. In einer Epoche, in der viele seiner Zeitgenossen sich mit dem Problem beschäftigten, ohne jedoch überzeugende Ergebnisse zu erzielen, entdeckte er mit seiner Schwungmasse aus Platin er als Erster eine Möglichkeit, um eine zuverlässige Automatikuhr zu bauen. Seine erste „perpétuelle“ Uhr verkaufte er 1780 an den Herzog von Orléans.
Von diesem Zeitpunkt an erlangte er durch seine „selbst aufziehenden Uhren“ am Hof von Versailles und in ganz Europa eine große Berühmtheit. In der damaligen Zeit war die Automatikuhr in technischer und ästhetischer Hinsicht einzigartig und avancierte zur Armbanduhr der Herrscher par excellence. Heute ist sie eines der ausdrucksstärksten Beispiele für das Genie ihres Erfinders. Zwischen 1787 und 1823 fertigte und verkaufte A.-L. Breguet etwa 60 dieser Uhren. Aufgrund fehlender Unterlagen wird vermutet, dass er in den Jahren zwischen 1780 und 1787 noch weitere 20 oder 30 solcher Exemplare herstellte.
Die Classique Grande Complication Tourbillon 5317 bildet die perfekte Kulisse für Breguets spektakulärste Erfindung, die als die schönste aller Komplikationen gilt und vor 210 Jahren entwickelt wurde, um dem Einfluss der Schwerkraft entgegenzuwirken. Auf der Rückseite offenbart die „B-förmige“ Schwungmasse die ganze Schönheit des minutiös von Hand gravierten Uhrwerks.