Breguet, der erfinder des Tourbillon

Im Jahr 2021 feiert eine der größten Uhrenkomplikationen aller Zeiten ihren 220. Geburtstag: das Tourbillon.

BREGUET:
DER ERFINDER DES TOURBILLON

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Breguet, der erfinder des Tourbillon

220 Jahre Tourbillon

Der geniale Mechanismus von unvergleichlicher Komplexität stand im Mittelpunkt eines wahren menschlichen Abenteuers. Auch heute noch trägt das Tourbillon maßgeblich zur Bekanntheit seines Erfinders, Abraham-Louis Breguets, und dessen Maison bei.

Kaliber 581 der Classique Tourbillon Extra-Thin Automatic 5367
Kaliber 569 der Tradition Tourbillon Fusée 7047
Kaliber 587 der Classique 5317 mit Tourbillon und Gangreserve
Kaliber 558 der Classique Grande Complication Tourbillon 3358

Das Tourbillon, eine geniale Erfindung

Das Tourbillon, das die Auswirkungen der Schwerkraft kompensiert, die der Ganggenauigkeit des Uhrwerks abträglich sind, ist schon von seinem Prinzip her eine brillante Erfindung, die durch ihre Funktionsweise besticht. Das gesamte, aus Unruh, Spiralfeder und Hemmung bestehende Regulierorgan ist in einem Drehgestell untergebracht, das sich einmal pro Minute um seine Achse dreht.

Heute werden die Uhren von Breguet im Schweizer Vallée de Joux hergestellt, dem Zentrum der fortschrittlichen mechanischen Uhrmacherkunst. Angetrieben von dem gleichen Enthusiasmus, den auch schon der Gründer dieser Kunst entgegenbrachte, fertigen die Künstler der Manufaktur Zeitmesser an, die zu den Ursprüngen der Marke zurückkehren und eine Vision ihrer Zukunft enthalten.

Abraham-Louis Breguet

Wir verdanken das Tourbillon dem brillanten Einfallsreichtum eines Mannes mit interessantem Werdegang: Abraham-Louis Breguet wird 1747 in Neuenburg in der Schweiz geboren, wo er eine Lehre als Uhrmacher beginnt, die er später im Alter von 15 Jahren in Versailles und Paris fortsetzt. In der französischen Hauptstadt, deren Strahlkraft sich damals kein Ort der Welt entziehen kann, erhält der junge Breguet insbesondere am Collège Mazarin eine theoretische Ausbildung, der er ein breites wissenschaftliches Grundwissen, insbesondere in Mathematik und Physik, verdankt - ein Ingenieur der ersten Stunde.

Als Breguet seine Idee vorstellte und zum Patent anmeldet, kann er bereits auf eine lange Karriere zurückblicken, denn er hatte sein Atelier im zentralen Pariser Viertel Île de la Cité schon 1775 eröffnet. Seine so genannten „perpétuelles“ mit Automatikaufzug begeistern zunächst König Ludwig XVI. und seine Gattin Marie-Antoinette und schließlich den gesamten Hof in Versailles. Zahlreiche technische Neuerungen und sein Gespür für minimalistisch-edles Design machen aus Breguet einen Erfinder von internationalem Renommee. Sein Name ist in den wichtigsten Hauptstädten der Welt in aller Munde, seine Ideen regen andere zur Nachahmung an.

Patent des Tourbillons 

Ausgehend von der Annahme, dass die Idee zum Tourbillon während Breguets Aufenthalt in der Schweiz, also zwischen 1793 und 1795, heranreift, vergehen nach seiner Rückkehr nach Paris noch sechs Jahre, bevor er am 26. Juni 1801 das Patent erhält. Weitere sechs Jahre sollte es dauern, bis der Verkauf der ersten Exemplare des Tourbillon schleppend anläuft. Daraus lässt sich schließen, dass Breguet die Schwierigkeiten der Herstellung dieses neuen Gangreglers unterschätzt hat, was einmal mehr auf seinen stets unermüdlichen Optimismus zurückzuführen ist. Die « beträchtlichen Ausgaben » und die « Opfer », von denen er in seinem Brief an den Innenminister schreibt, liegen 1801 also noch nicht hinter ihm.

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Ein langer Weg

Es vergehen über zehn Jahre, bis Abraham-Louis Breguet seine extrem komplexe Erfindung entwickelt hat und mit verlässlicher Qualität herstellen kann. Der Uhrmachermeister wird es nicht müde, über seine Erfindung zu sprechen. So nutzt er die Ausstellung französischer Industrieprodukte, die 1802, 1806 und 1819 in Paris stattfindet, um seinen Mechanismus vorzustellen, mit dessen Hilfe Zeitmesser „unabhängig von der Position der Uhr, die vertikal oder auch geneigt sein kann, ihre Genauigkeit beibehalten.“ Von der Relevanz der Erfindung, die auf mehrere Typen von Zeitmessern angewendet werden kann, überzeugt, stellen Breguet und seine Mitarbeiter zwischen 1796 und 1829 vierzig Tourbillons her. Hinzu kommen weitere neun Exemplare, die nie fertig gestellt und in den Büchern als abgeschrieben, Ausschuss oder verlegt erfasst werden.

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Fulminantes Comeback

Die Maison Breguet fühlte sich nicht nur den, vom Gründer des Hauses hergestellten Exemplaren besonders verbunden, sondern fertigte auch neue Taschenuhren mit Tourbillon, die sie in den Jahren 1920 bis 1950 verkaufte. Nur wenige Eingeweihte waren darüber informiert.

Das Revival folgte ebenso unerwartet wie fulminant. Ursprünglich für Taschenuhren entworfen, die im Allgemeinen in senkrechter Position getragen wurden, erfuhr die Erfindung von Abraham-Louis Breguet Mitte der 1980er Jahre in den kleineren Gehäusen von Armbanduhren, die weniger empfindlich auf die

Erdanziehungskraft reagierten, ein Comeback. Wie paradox! Seitdem scheint Erfolgsgeschichte unaufhaltbar und das Tourbillon erobert jedes Jahr neues Terrain. Zwar ist der Präzisionsgewinn heute nicht mehr der größte Vorteil, doch Liebhaber wissen es als Erfindung aus der Epoche der Aufklärung und als wichtiges Kapitel der Menschheitsgeschichte zu schätzen. Und schließlich besticht die beruhigende Regelmäßigkeit dieses (in jeder Hinsicht) revolutionären Prozesses, der auch 220 Jahre nach seiner Erfindung den aufgeklärten Geist anspricht.

Die Bedeutung eines Wortes

Wer, außer Breguet, hätte sich dieses Konzept ausdenken können, das wissenschaftlich fundiert und zugleich ein wenig optimistisch war? Aus all diesen Faktoren entstand das Projekt, das der Erfinder in Anlehnung an dessen ursprüngliche Bedeutung in der Astronomie auf den Namen „Tourbillon“ tauft. Heute ist in Vergessenheit geraten, was die großen Wörterbücher des 19.

Jahrhunderts, die sowohl Descartes als auch die Encyclopédie zitieren, unter dem Eintrag « Tourbillon » aufführen: Hier war es ein Planetensystem, das sich um eine einzige Achse dreht, dort die Energie, die die Planeten um die Sonne kreisen lässt. Damit hatte der Begriff ursprünglich wenig mit der heutigen Bedeutung des Wortes im Französischen, die einer „heftigen Drehung“ oder einem „Wirbelwind“ entspricht, zu tun. Vielmehr ist das Wort, das Breguet zu seiner Zeit wählt, Ausdruck der Epoche der Aufklärung, in der man die Welt beobachtete, bevor man sie nachahmte. Der Begriff steht damit auch im Einklang mit der Meinung der Philosophen des 18. Jahrhunderts, die in der Uhrmacherkunst eine Miniaturabbildung des Kosmos sahen. Und in der Tat: Wer sähe in diesem Mechanismus mit dem Regulierorgan der Spiralfeder und dem Verteilerorgan in Form des Hemmungsrads und Ankers, die sich in einem beweglichen Käfig mit der Regelmäßigkeit von Planeten drehen, nicht eine wohl geordnete Miniaturwelt?

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