In den Jahren nach der Französischen Revolution bildet sich in Frankreich eine neue Klientel: Banker, Offiziere und die neue Elite. Gleichzeitig macht sich Abraham-Louis Breguet einen Namen bei ausländischen Kunden, insbesondere in Großbritannien, Spanien und Russland. Sogar Zar Alexander I. besucht den Uhrmacher in seiner Werkstatt am Quai de l'Horloge. Caroline Murat, die 1808 zur Köning von Neapel gekrönt wurde, besaß im Laufe ihres Lebens fast 34 Breguet-Uhren.
Im Frühjahr 1814 werden Breguet und sein Sohn unerwartet aus ihrem Schrecken über das plötzliche Wegbrechen ihres russischen Absatzmarktes gerissen. Am 2. April des Jahres nämlich entpuppt sich ein mysteriöser Besucher der Werkstatt am Quai de l'Horloge als kein geringerer als der Zar von Russland, der – nur von einem Diener begleitet – incognito unterwegs ist.
Aus den Aufzeichnungen geht hervor, dass der Zar an jenem Tag eine Repetieruhr und eine weitere Uhr erwirbt. Nach Familientradition empfängt Breguet seinen illustren Gast in seinem kleinen Büro in der ersten Etage, wo die beiden Männer ein langes Gespräch über die Uhrmacherei führen und gemeinsam ein bescheidenes Mahl einnehmen. Diese denkwürdige Begegnung eröffnet dem Zaren die Möglichkeit zur Bestellung einiger ‚Schritt-Taktgeber‘ – Metronome zur Bestimmung der Marschgeschwindigkeit des Militärs –, von denen er zwischen 1820 und 1822 acht erhält. In Folge dieses Impulses durch den Zaren steigt Breguets Absatz in Russland, der 1813 auf null gefallen war, rasch wieder an.